Meldung vom 19.06.2023
Auf anderer Leute Kosten
Für viele beginnt nun die Urlaubszeit, um mal vom Alltagsstress abzuschalten, doch für viele von uns beginnt auch die Ernte. Viele haben die Pferde selber am Haus und müssen sich um die Futterbergung kümmern, um Heu für den Winter zu haben. Diese Heuzeit ist immer mit viel Arbeit und Stress verbunden, man schaut tagelang auf das Wetter, um für sich den richten Zeitpunkt zum Mähen zu finden und das Heu trocken einzufahren. Wir sitzen auf dem Trecker und mähen, wenn andere im Schatten sitzen, um sich ein Eis zu gönnen zur Abkühlung, doch wir trotzen der 30 Gradgrenze und freuen uns über das Wetter, ein Garant für eine trockene Ernte.
Tagsüber gehen wir unserem Job nach und nach Feierabend sitzen wir wieder auf dem Trecker, wenden unser Heu und freuen uns, dass es trocken wird. Das machen wir tagelang und immer im Hinterkopf, es ist das Futter für den Herbst/Winter. Weil wir in dieser Zeit ja mit unseren Pferden und Hunden unseren Sport genießen wollen. Dann finden wir den richtigen Zeitpunkt und lassen das Heu pressen, der Lohnunternehmer schwadet und kommt dann zum Pressen. Wenn dieser Zeitpunkt erreicht ist, dann fällt einem eine Last von den Schultern und man freut sich über sein Werk.
Man ist stolz, dass es wieder einmal so gut geklappt hat und alle mitgezogen haben. Dann kommt aber noch der spannende Moment: wie ist die Ernte ausgefallen? Reicht das Futter oder muss man weiter auf gutes Wetter hoffen und auch mal auf Regen, damit wieder was wächst?!
Ja, was soll ich sagen! Ich war von einer Wiese enttäuscht, dass nur so wenig Ballen dort entstanden sind. Ich war vielleicht nur 2 Stunden nach dem Pressen zum Zählen dort.
Ok, ich gab mich mit der Ernte doch zufrieden und es muss ja weitergehen. Doch eines war komisch von Anfang an, aber ich wusste und konnte mir es auch nicht wirklich vorstellen, was der Grund war, warum die Ernte dort so schlecht ausgefallen war. Durch Zufall fragte man mich, ob ich direkt von der Wiese Heu verkauft hätte? Ich sagte: nein, warum? Ach, nur so und es sieht ja schon komisch aus dort.
Nun waren meine Zweifel wieder da. Ich fragte den Lohnunternehmer, wieviele Ballen er denn auf der Fläche gepresst hat? Ja, und dann haute es mich um. Es muss jemand direkt nach dem Pressen und vor mir mit Trecker und Wagen gekommen sein und hat 7 Rundballen aufgeladen und mitgenommen – wie dreist ist das?
Da hat man sich Mühe gegeben, gemäht, gewendet, es schwaden und pressen lassen, und dann kommt jemand und klaut mir das Futter. Ist es jetzt schon soweit, dass wir auf anderer Leute Kosten unsere Tiere durchfüttern müssen?!
Die Bauern hier um uns herum finden das eine Frechheit und können es nicht verstehen, zumal auch kein Regen in Sicht ist, um noch eine Ernte einzufahren.
Wie dreist muss man sein, um direkt am Dorf und an einer Straße mal eben 7 Rundballen aufzuladen?
Bitte passt auf Euer Futter auf und haltet die Augen offen, nicht dass es Euch auch so wie mir passiert.
Genießt nun auch etwas das Wetter und lasst uns dann gemeinsam die Saison beginnen.
Danke