Meldung vom 26.04.2023
Eine Krankheit viele Freunde
Vor gut 1,5 Jahren bekam ich einen Anruf und man bat mich um Hilfe. Erst war ich etwas verwundert, weil mich ein Pikeur anrief. Ich nahm das Gespräch zwar schon ernst, aber doch ohne große Zuversicht.
Das hatte man weitergetragen und zwei Tage später rief mich der Master persönlich an: Thorsten, ich habe ein kleines Problem, kannst Du uns irgendwie helfen? Wie wir Norddeutschen so sind, strahlten wir mit unser inneren Ruhe und ich fragte: wo drückt der Schuh?
Dann habe ich mir angehört, was nicht klappt und was besser werden soll/muß. Dann war ich plötzlich sprachlos, weil man mir sagte: so, wie Ihr die Betriebssicherheitsprüfung 2020 abgelegt habt, so möchte ich das auch mal können. Das war wohl der Schlüssel, den man in mir gedreht hatte, dass ich unsere Hilfe zugesagt habe. Es folgten dann viele neue Dinge, es wurde vieles umgestellt, erneuert, es gab Regeln und, und, und.
Es gab auch zwischendurch Rückschläge, es ging 3 Schritt zurück, aber dann auch wieder vorwärts. Doch irgendwann kam ein verzweifelter Anruf: die Hunde sind nicht so schön bei mir, wie Deine, das sieht auf den Bildern bei Dir immer so leicht aus. Also überlegte ich schnell, wie sind die Hunde beim Master und bleiben sie dort?? Die Lösung war ganz einfach: binde Dir einen Pansen um den Hals. Gemacht, getan und siehe da, Ziel erreicht und Hunde glücklich gemacht.
So haben wir Woche für Woche gearbeitet mit Videos, die ich mir angeschaut habe, um die Fehler zu korrigieren. Alles lief langsam top und in die richtigen Bahnen, bis zu dieser einen Nachricht:
Unser Trainingswochenende lief nicht gut und ich habe Brustkrebs. Das war erstmal ein Schock, doch was hilft es einem, wenn man dann zu viel Mitleid hat? Nichts. Also haben ein paar Mitglieder in ihren Jagdkalender geschaut und festgestellt, wenn unser Master dann operiert ist und Chemotherapie bekommt, dann fehlt uns eine Meute, weil keiner unser Pack führen kann. So bekam ich eine Nachricht mit der Frage: kannst Du uns helfen? Wir haben einen Jagdreiterlehrgang mit anschließender Jagd im Haupt-und Landgestüt Marbach.
Beim nächsten Training fragte ich die Equipage bzw. sagte ihnen, was das Problem ist und so entschieden alle, dass wir helfen. Ja, was soll ich sagen,? Es war zwar eine lange Reise, doch die Landschaft hat alle den Stress vergessen lassen. Es war sehr schön, auf einem der ältesten Landgestüte Deutschlands zu reiten.
Jeder, der von der Hardt Meute dort war, wußte, warum wir hier sind, und die Jagdreiter auch, doch die Freude und die Gastfreundschaftlichkeit waren so groß, das war mega.
Wir haben 5 Schleppen auf der schwäbischen Alb geritten, bei tollem Wetter, und nach dem Curee kam sogar noch die Sonne raus. Als gute Medizin gab es für den Master der gastgebenden Meute ein Ständchen von den Trompe-Bläsern und von allen Jagdreitern ein ordentliches Horrido.
Wir wünschen der Hardt Meute und dem Master alles, alles Gute.
Das, was wir dort gezeigt haben, war meuteübergreifende Zusammenarbeit, wie man sie selten findet. Danke an alle, die dazu beigetragen haben, und an alle, die uns unterstützt haben.
Danke.
Und nun drücken wir die Daumen, dass die Chemotherapie anschlägt, aber nicht zuschlägt.